Thomas Mann

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ach,das ist ja etwas gemein, wenn ich jetzt als erste komme
un^d einfach sage, dass ich noch nie ein buch vom
mann gelesen habe, weil ich nämlich seine bücher höchst langweilig finde und wahrscheinlich mag man die bücher nur, weil seine sätze schön sind, manchmal jedenfalls. ja, aber bei mir braucht es schon ziemlich viel, dass ich nicht weiterlese, aber wenn es nun mal in der hälfte immer noch langweilig ist, ja dann ist etwas falsch, herr mann.

>>By moonspoon   (Sunday, 11 Jul 2004 17:39)



tja, weißte, ich kann gut verstehen, was du mit langweilig meinst. aber ich denke, Mann is son autor, den man sich echt erschließen muss. ich mein, es gibt eine menge bücher, die man einfach so runterlesen kann. die müssen nich unbedingt trivial sein oder einfach nur schund, aber vielleicht eben dem zeitgeist entsprechend. bei Mann is das aber ganz anders. damals war literatur noch voller symbolik, quasi ein eigener code. da kam es dann vor, dass ein buch oberflächlich keine sonderlich spannende handlung hatte, aber dahinter unheimlich viele weltanschauungen und philosophien standen. bei Mann z.B. lohnt es sich, sich mit freud zu beschäftigen u.s.w.
aber wie gesagt, bleibt eben immer noch die frage, ob man sich das dann heute überhaupt noch antun muss...

>>By räubermädchen   (Sunday, 5 Sep 2004 12:35)



nein, nicht so. ich meine eine anderes langweilig, denk ich.
ich finde solche bücher einfach nicht gut, die ....die fade sind, geschmacklos, ohne geruch, nur weil sie etwas sagen wollen. ich will nicht hinter einem fadenscheinigen tuch schon alle philosophien ablesen können, das finde ich schrecklich. ich will bücher, die eine tiefe haben, nicht nur einfach ein brett mit einem weissen tuch darüber und auf dem brett stehen dann die sachen, die man vermitteln will.

>>By moonspoon   (Sunday, 5 Sep 2004 19:41)



nenn doch ma n beispiel von so nem buch mit tiefe :)
nebenbei, guter vergleich mit dem brett ;)
@ moonspoon

>>By sunflower2   (Tuesday, 7 Sep 2004 18:08)



fffff.
beispiel?
da gibts viele.
ein berühmtes beispiel dafür ist steppenwolf.
aber es gibt auch viele, die kaum einer kennt, zum beispiel
quifezit.

>>By moonspoon   (Wednesday, 8 Sep 2004 18:10)



Dann lies doch mal bitte die Geschichte von Adrian Leverkühn aus Dr. Faustus - T. Mann! Dieses Buch hat eine warnsinnige Tiefe. Es lohnt sich und ist sehr bewegend.
@moonspoon

>>By Erichprivat   (Friday, 13 Jan 2006 11:41)



Hmm also nicht die beste Zeit um rein zuhorchen, welches Buch zum Anfang mit Mann zu empfehlen ist. Meinst du echt, dass man bei Mann die Hintergründigkeit dermaßen präsentiert bekommt? Ich meine, dass man sie bei Hesse auch leicht ablesen kann, aber genauso wie ich bei mann immer auch noch was zweites oder drittes darin versteckt finde (wie auch bei tolstoi) so stelle ich mir das auch bei mann vor. kann es ein das du so müde geworden bist s bei ihm aufzuspüren durch den trockenen stil? das ist jetzt nicht bös gemeint, sondern so ist es mir erst bei tolstoi ergangen.

>>By lys   (Thursday, 19 Jan 2006 00:06)



Also ich würde als erstes die Kurzgeschichten von T. Mann empfehlen, die man teilweise in der Schule zu lesen bekommt, denn dazu kann man haufenweise Anregungen in den Interpretationshilfen bekommen. (Wobei ich finde, daß sie in Schulen und in den Interpretationshilfen viel zu viel interpretieren.) Jedenfalls kann man auch mit anderen Menschen leichter darüber sprechen, weil sie meist auch in der Schule besprochen wurden.
Anschließend sollte man sich langsam zu seinen größeren Werken vorarbeiten, aber immer schön mit Pausen, in denen man andere Werke aus der Zeit liest, die einfacher sind ... Wenn man die ersten Seiten überstanden hat und sich alles bildlich vorstellt, wie es T. Mann beschrieben hat wird es ein wenig einfacher.
Alles in allem muß ich aber auch zugeben, daß ich kein "Superfan" von T. Mann bin, da die Bilder und Verknüpfung gut und schön ausgearbeitet sind, aber es wirkt dadurch auch sehr steril ...
Ich hätte z.B. "Der Tod in Venedig" nie ganz auslesen können, wenn ich nicht nebenbei die Sinfonie Nr.5 von Gustav Mahler gehört hätte. Das Stück verlieh der ganzen Geschichte noch mehr Gefühl. Vor allem, wenn man den Hintergrund der Verbindung zwischen der Sinfonie und der Geschichte kennt ... ;)

>>By Träumer   (Thursday, 19 Jan 2006 19:07)



Was ist der Hintergrund? *neugierig sei*

>>By lys   (Wednesday, 1 Feb 2006 18:30)



3 neue Briefkonvolute im Buddenbrookhaus in Lübeck
Erstellt am 16.02.2006 17:42
Am 05.02.2006 wurden im Buddenbrookhaus in Lübeck, die vor kurzem in Hannover aufgefunden Briefe von Thomas Mann an den befreundeten Karlsruher Literaturwissenschaftler Dr. Dr. Adolf von Grolman das erste mal der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung ist bis zum 31. März 2006 täglich von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen. Darüberhinaus gibt es einen Begleitband "Ihr sehr ergebener Thomas Mann" mit Beiträgen von Britta Dittmann, Dr. Hans Wißkirchen, PD. Dr. Thomas Rütten und Jan Zimmermann. Sehr zu empfehlen, er ist im shop des Buddenbrookhauses zu erhalten Kaufpreis 19,80 € + 5,00 € Versand. Ich wünsche viel Spaß mit der Lektüre, die für alle Thomas Mann Fan's eine Freude sein wird! ! !

Ein Begleitband, der viele neue Erkenntnisse rund um Thomas Mann erlaubt!!!

>>By Dirk von Grolman   (Monday, 20 Feb 2006 12:24)



@moonspoon: Wie kann man sagen, man findet B�cher eines Autoren langweilig, wenn man vorher zugegeben hat, noch nie eines gelesen zu haben...? Ich bin kein gro�er Fan von irgedneinem der Manns aber langweilig is dat nu wirklich nich...

Aber wenn Steppenwolf Tiefe hat, wozu ich nur zustimmen kann, dann hat es Tod in Venedig oder der Zauberberg auch.

>>By kwiedi   (Sunday, 5 Mar 2006 19:19)



Hey...
Ich wollte mal fragen ob nicht schonmal jemand von euch ein referat über Thomas mann gehalten hat und mir dies schicken könnte

Das wäre echt super...

>>By Girl   (Monday, 26 Jun 2006 17:37)



Es ist typisch: Kaum taucht der Name Thomas Mann auf, erscheint im Hintergrund auch schon Hermann Hesse (hier mit einem Hinweis auf den "Steppenwolf")

Denn Mann und Hesse gehören zusammen wie Schiller/Goethe, Frisch/Dürrenmatt oder Meyer/Keller.

Ist es vielleicht das, was irritiert: Einer geht nicht ohne den andern?

Hermann Hesse wohnte auf Lebenszeit gratis in einem Haus, das ihm ein Verehrer in Montagnola auf der Collina d'oro im Tessin zur Verfügung gestellt hat. An seiner Gartenpforte prangte ein handgeschriebenes Plakat: "Besuche unerwünscht!"

Eines Tages stand darunter: "Dann nicht. Thomas Mann!"

>>By Bernhard Schindler   (Friday, 7 Jul 2006 16:41)



Womöglich liegt's auch am Alter. Vor Jahren hätte ich den Dr. Faustus vermutlich wieder zur Seite gelegt. Mich interessiert nicht, ob es sich um einen "Berühmten" oder "Großen" oder was auch immer für einen Author handelt. Für mich zählt immer nur eines: Die Seele muß anfangen zu schwingen - und das so lang wie nur möglich. Bei Dr. Faustus HAT sie geschwungen. Und wie! Mir hat es fast den (Resonanz)Körper zerfetzt.
Ich war so weit von Musiktheorie entfernt wie mein linker kleiner Zeh vom Sirius. Plötzlich MUSSTE ich mich einfach dafür interessieren. dann das wahnsinnige opus 111 von Beethoven, von dem ich mir gleich noch die Partitur besorgt hatte - und viele verschiedene Interpretationen des Werkes anhörte, bei denen ich früher nie irgendwelche Unterschiede bemerkt hätte. Und WAS es da für welche gibt!
Ich will um Gottes Willen hier nicht zu dick auftragen, es ist alles nur laienhaft gewesen, was ich tat. Aber dieses Buch war für mich ein emotionaler Tornado!
Komisch: Ich habe auch viel Hesse gelesen, aber warum zum Geier komme ich nicht klar mit diesem Knecht im "Glasperlenspiel". Ich habe das Buch bis heute noch nicht zu Ende gelesen...
Naja, bis bald mal wieder

Ciao

>>By timebender   (Thursday, 13 Jul 2006 13:52)



Buddenbrooks.... Das Buch ist wirklich toll!!! Doch einfach nur durchlesen, geht ja gar nicht! Man sollte sich auf jeden Fall schon ein bißchen intensiver damit beschäftigen ( Die Geschichte vom alten und neuen Haus...). Ich habe dieses Buch im Abitur durchgearbeitet, anfangs dachte ich...wie langweilig, weil ja Thomas Mann alles so genau beschreiben muss, aber am Ende hat mir das Buch ganz gut gefallen....

>>By -jenka-   (Thursday, 1 Mar 2007 16:51)



Tod in Venedig ist bis jetzt leider das einzige Buch, was ich von ihm gelesen habe, aber das hat mir sehr gefallen. T. Mann schafft es mit seiner Sprache eine wundervolle, stimmige Atmosphäre einzufangen und obwohl in dem Buch rein handlungsmäßig nicht viel passiert ist es von Spannung aufgeladen, durch Blicke, Andeutungen und leisen Berührungen.

>>By JoAnn   (Wednesday, 27 Jun 2007 17:25)



Mann-Bücher nur durchlesen geht sowieso nicht.
Entweder die innere Saite schwingt mit oder eben nicht. Im letzteren Fall lohnt es das Lesen nicht. Nicht böse gemeint an alle, die mit Mann nicht klar kommen.
Ich bin auch ein Hesse-Fan - aber warum um Himmels Willen komme ich einfach - auch nach vielen Versuchen - mit dem "Glasperlenspiel" nicht zurecht, während mich alle seine bisher gelesenen Werke zum "Schwingen" brachten - blöd, wa?

Ich habe eine zwar etwas noch unklare, aber eine mich mir immer wieder aufdrängende Theorie:


Bei allen mir mehr oder weniger (eher mehr) anregenden Autoren stelle ich immer wieder nur eines fest:

Es ist der Tanz um den Tod.

Das einfach undenkbare ("nicht wahr haben wollende") wird immer wieder umschrieben, weil die direkte Benennung zu gewaltig ist. Es ist dem Menschen nicht immanent, sich mit dem "Undenkbaren" einfach abzufinden.
Aber bei diesen unseren diskutierten Autoren (Mann, Hesse, Tolstoi, Dostojewski .............)
ist dieser "Tanz" einfach nur zu spüren.

Wie schön: unser gute alter Goethe hat sich darüber sogar amüsiert bzw. dem Ganzen diesen TODERNST genommen.

Beispiele? - "Der Totentanz" (ausgoogeln) - "Bei Betrachtung von Schillers Schädel" (http://gutenberg.spiegel.de)

result of life is death - so isses nun mal

Aber deshalb sollten wir trotz dieser Erkenntnis den Tanz vollführen, welcher sich nur in dem unvorstellbar kleinen Zwischenraum zwischen "Vergangenheit" UND "ZUKUNFT" vollziehen läßt.
Warum? - Weil's Spaß macht.

Und wem das nicht gelingt muß sich entweder mit Qualen damit abfinden oder sich über den Styx schippern lassen.

Wie sagte doch die österreichische Autorin Ingeborg Bachmann:

"Ich spiele auf den Saiten des Lebens den Tod"

und ich sage Euch: meiner Meinung nach tun das alle tiefsinnigen Denker, Schriftsteller, Wissenschaftler .....


so geht das...

>>By timebender   (Friday, 16 Nov 2007 13:14)



Ja, da hast du Recht. Man schaue sich nur Rowlings Harry Potter Saga an ...

>>By JoAnn   (Friday, 16 Nov 2007 23:24)



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